Uferanlagen und Brücken für den Main-Donau-Kanal
Kehlheim
Planungs- und Bauzeit 1980 bis 1988
Im Rahmen des Großprojekts „Main-Donau-Kanal“, 1960 begonnen und 1992 fertig gestellt, wird auch die nördlich an der Altstadt Kelheims vorbei fließende Altmühl ein Teil der neuen Wasserstraße. Ihr Ausbau zum Schifffahrtskanal bringt einschneidende städtebauliche Veränderungen mit sich, die sich aus der Hochwasserfreilegung der Altstadt ergeben. Die Ufer werden begradigt und mit betonierten Kanal- und Hochwassermauern gefasst. Bestehende Brücken müssen abgerissen und ersetzt werden, weil sie den neuen Anforderungen, in Bezug auf Spannweite und lichte Durchfahrtshöhe, für die Schiffe nicht mehr genügen. Die vorgeschlagene Brücke hängt an zwei statisch als Pendelstützen fungierenden, schräg abgespannten Stahlpylonen, die über ein stark durchhängendes Tragseil verbunden sind. An diesem Tragseil ist über 38 kleinere Tragseile, so genannte Hänger, der im Grundriss korbbogenartig ausschwingende Brückenkorpus befestigt, dessen innerer Bogen als Kragarm und Kragträger fungiert. Die Brücke überspannt 62 m stützenfrei und steigt stufenlos zunächst parallel zu den Ufern an, bevor sie über dem Fluss die für die Schifffahrt nötige lichte Durchfahrtshöhe von 10 m erreicht. Das ungewöhnliche horizontale Ausschwingen der Brücke ermöglicht es, auf hohe Brückenwiderlager zu verzichten. Zugleich definiert der doppelt gekrümmte Brückenbalken den Raum vor der Altstadt Kelheims neu. Im Gehen sollen sich Rundblicke über das Stadtpanorama und das Wahrzeichen der Stadt, die Befreiungshalle auf dem Michelsberg, ergeben.